Vom Text zum Bild ─ Studierende besuchen den Rostocker Bildhauer Wolfgang Friedrich in seinem Atelier

Studierende des Heinrich Schliemann-Instituts mit Wolfgang und Jutta Friedrich (vorne/hinten dritte von rechts) und ihrer Dozentin Dr. Anja Behrendt (Fachdidaktik Alte Sprachen, hinten, zweite von links)

Seit 2013 schmückt die Skulptur der Göttin Metis (‚kluger Rat‘) des Rostocker Bildhauers Wolfgang Friedrich die Eingangshalle des Hauptgebäudes der örtlichen Universität. Als bisher einzige, gesicherte bildliche Darstellung der Göttin bietet diese Statue ein hervorragendes Beispiel für Antikenrezeption in der Gegenwart. Aus diesem Grund ist sie auch ein geeigneter Unterrichtsgegenstand, an welchem die Studierenden des Lehramtes Griechisch und Latein im Rahmen ihrer fachdidaktischen Ausbildung Unterrichtsplanung ganz praktisch erlernen können. Nachdem sich die Studierenden zunächst mit den antiken Textzeugnissen und archäologischen Quellen auseinandergesetzt hatten, trafen sie im Juni den Schöpfer der Rostocker Metis, Wolfgang Friedrich, und seine Frau und Ideengeberin für dieses Projekt, Jutta Friedrich, im Atelier in der St.-Georg-Straße. Hier erhielten sie einen umfassenden Einblick in die Entstehung(-sphasen) der Skulptur. Dabei wurde nicht nur über besagte Plastik selbst gesprochen, sondern auch über weitere Werke des Rostocker Künstlers. In der anschließenden Fragerunde erläuterte dieser, wie es zur Bewerbung um die Gestaltung des Foyers der Universität Rostock und letztendlich zur Umsetzung der Metis-Figur kam. So konnten die Studierenden den Gang des Rezeptionsprozesses von der Hintergrundrecherche zum antiken Mythos der Metis, über die ersten Skizzen und Entwürfe bis hin zur vollendeten Statue nachvollziehen.

 

Das Heinrich Schliemann-Institut für Altertumswissenschaften der Universität Rostock dankt Herrn und Frau Friedrich sehr herzlich für diese Möglichkeit des Austausches.

 

(Frances Alexa Zeume, LA Latein/Physik/Mathe)

Fachdidaktische Workshops

Besuch der Bildungsfachkräfte im Didaktikseminar Griechisch/Latein am Heinrich Schliemann-Institut für Altertumswissenschaften im SoSe 2024

Seit 2021 werden im Projekt „Inklusive Bildung M-V“ an der Hochschule Neubrandenburg Menschen mit Beeinträchtigungen zu Bildungsfachkräften qualifiziert. Diese vermitteln u. a. Studierenden sowie Lehr-, Fach- und Führungskräften die Lebenswelten, spezifischen Bedarfe und Kompetenzen von Menschen mit Behinderungen durch verschiedene Bildungsangebote −  denn sie sind Expertinnen und Experten in eigener Sache. Um genau diese Expert:innenperspektive zum Thema „Heterogenität und Inklusion im altsprachlichen Unterricht“ einzuholen, lud die Fachdidaktik Alte Sprachen am 28.06.2024 die Bildungsfachkräfte ins Seminar ein.

Nach einer Kennlernrunde und der Vorstellung des Projekts probierten die Studierenden unter Anleitung der Dozierenden ein spielerisches Format aus, das für das Thema „Ausgrenzung“ sensibilisiert. Im Anschluss berichteten die Bildungsfachkräfte aus ihrer eigenen Bildungsbiographie, benannten dabei problematische Erlebnisse und Erfahrungen und formulierten Wünsche für eine gelingende inklusive Bildung an zukünftige Lehrkräfte. Den Abschluss bildete eine offene Fragerunde und ein Austausch aller zum Thema „Pro und Contra Förderschulen“.

Mehr zum Projekt erfahren Sie hier:

https://www.hs-nb.de/hochschule/aktuelles/nachrichten/detail/n/projekt-inklusive-bildung-an-der-hochschule-neubrandenburg-geht-in-die-naechste-phase-new659796de88eff389446231/

Workshop „Elternarbeit im altsprachlichen Unterricht“

mit Birgit Schwarz-Volgmann (Gymnasium am Tannenberg) und Dr. Anja Behrendt (HSI) am 24.05.2024

Viele Kinder haben schwer erziehbare Eltern – so lautet zumindest das Rousseau angedichtete, vorurteilsbehaftete Fazit zur Elternarbeit in der Schule. Um Aufklärung in diesem Bereich zu leisten, einen Einblick in die tatsächliche Praxis zu erlangen und bereits gewonnene Erfahrungen im Umgang mit Eltern einzuordnen, wurde am Freitagnachmittag der Projektwoche ein Workshop von Frau Dr. Behrendt am HSI organisiert, zu welchem Frau Schwarz-Volgmann, Lehrerin mit langjähriger Berufserfahrung am Gymnasium am Tannenberg, eingeladen worden war, sodass das Thema „Elternarbeit“ sowohl theoretisch fundiert als auch praktisch angebunden erarbeitet wurde.

Zunächst erhielten die Studierenden von Frau Behrendt einen Überblick über die wissenschaftliche Forschung zur Elternarbeit, der in der Auseinandersetzung mit den elterlichen und curricularen Ansprüchen an den altsprachlichen Unterricht mündete und anhand der Ergebnisse einer dem Lateinunterricht eher kritisch gegenüberstehenden Studie (vgl. Stern 2003) überprüft wurde. Nach einer kurzen Erquickung am Büffet folgte der Praxisteil des Workshops, indem Frau Schwarz-Volgmann die Facetten ihrer Elternarbeit vorstellte und auf die Gestaltung des Tags der offenen Tür sowie der Elterngespräche und der Elternabende am Gymnasium am Tannenberg zu sprechen kam. Im Zuge dessen konnte sie den Studierenden hilfreiche Tipps und Kopiervorlagen mit auf den Weg geben. Im Anschluss diskutierten die Studierenden einen realen Fall aus der Berufspraxis der Lehrerin im Fach Latein und konnten dabei ihre gewonnenen Erfahrungen aus dem vierstündigen Workshop anwenden.

An dieser Stelle bedanken sich die Teilnehmerinnen herzlich bei Frau Dr. Behrendt und Frau Schwarz-Volgmann für die Organisation, Durchführung und engagierte Betreuung.

(Friederike Münch)

Workshop zum digitalen Tafelbild

Nachdem im vergangenen Semester ein Workshop zum Erstellen von Tafelbildern stattgefunden hatte, folgte am 12.04.2023 im Innerstädtischen Gymnasium Rostock (ISG) die Fortsetzung, in welcher Anregungen zur Nutzung einer digitalen Tafel gegeben wurden. Ulrike Güttler, Lehrerin für Latein und Englisch am ISG, demonstrierte uns Studierenden diverse digitale Tools, welche wir im Anschluss selbst ausprobieren konnten. Dazu gehörten beispielsweise Classroomscreen, Mentimeter, Kahoot und LearningApps. Außerdem erhielten wir einen Einblick in die Plattform itslearning, welche auch die Schulen des Landes MV nutzen. Im letzten Teil des Workshops durften wir das Schreiben am Whiteboard üben sowie weitere Funktionen (Markieren, Verschieben, Unterstreichen, Vergrößern/Verkleinern, Drehen, …) testen.

Der Workshop war sehr gewinnbringend, da man Anregungen für einen sinnvollen Einsatz digitaler Tools im Unterricht erhalten hat. Für mich persönlich war er auch deswegen hilfreich, weil ich kurz danach meine SPÜ am ISG absolvierte und mich durch das Üben am Whiteboard sicherer im Umgang mit der digitalen Tafel fühlte.

(Hannah Viglahn, LA Gymnasium Latein/Biologie, 6. Semester)

Workshop zur Leistungsbewertung

Die Leistungsbewertung von Schüler:innen ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit einer Lehrkraft. Daher fand am 22.04.2023 im HSI ein Workshop zu diesem Thema statt.

Christoph Roettig, Vorsitzender des DAV-MV und Lehrkraft für Latein und Griechisch am Friedericianum Schwerin, stellte zunächst die rechtlichen Grundlagen vor, an denen sich die Bewertung orientiert (Schulgesetz, Rahmenplan, APVO, EPA, Verordnung zur einheitlichen Leistungsbewertung an den Schulen des Landes MV). Im Anschluss daran übten wir zunächst die Negativ-, dann die Positivkorrektur am Beispiel der Klassenarbeit eines Schülers der 5.Klasse. Wir erörterten gemeinsam, welchen Kategorien die Fehler zuzuordnen bzw. als wie schwerwiegend sie einzuordnen sind, welche Korrekturzeichen verwendet werden und schließlich, wie die Note zustande kommt. Zu weiteren Übungszwecken bewerteten wir in der Positiv-Korrektur Klassenarbeiten der 7., 8. und 9. Klassen sowie eine Abiturprüfung von 2017.

Ich empfinde diesen Workshop als sehr wertvoll für jeden Lehramtsstudierenden, da man einen ersten Einblick in die Praxis von Leistungsbewertungen erhält.

(Hannah Viglahn, LA Gymnasium Latein/Biologie, 6. Semester)

Fachdidaktik am Heinrich Schliemann-Institut für Altertumswissenschaften der Universität Rostock

Workshop zum „Erstellen von (digitalen) Tafelbildern im Altsprachlichen Unterricht“, Teil I am 28.10.2022

Die Studentin Friederike Münch stellt ihr Tafelbild vor
Lehrerin Ingrid Werz erstellt ein Tafelbild zur Adjektivsteigerung

Gute Tafelbilder unterstützen den Lernprozess der Schüler:innen und sorgen für eine nachhaltige Sicherung des Lernstoffes. Das Erstellen von Tafelbildern, ob in analoger oder digitaler Form, stellt daher eine wesentliche Kompetenz einer Lehrkraft dar.

So trafen sich am 28.10.2022 Lehramtsstudierenden des HSI zu einem Workshop im InFoLaB der Universität Rostock (hier einige Impressionen von der Eröffnungsfeier) und näherten sich unter Anleitung der beiden Dozierenden, Ingrid Werz (Lehrkraft Latein, CJD Rostock) und Dr. Anja Behrendt (Fachdidaktik Alte Sprachen, HSI), der Thematik an. Dabei wurden zunächst sowohl lernpsychologische Grundlagen als auch konkrete Hinweise zur Gestaltung von analogen Tafelbildern besprochen. Ingrid Werz demonstrierte dann an mehreren Beispielen aus den Handlungsfeldern des altsprachlichen Unterrichts (Wortschatz, Grammatik, Textarbeit), wie ein passendes Tafelbild aussehen könnte.

Der Workshop soll mit einem zweiten Teil im Sommersemester 2023 fortgesetzt werden, der das Erstellen digitaler Tafelbilder in seinen Mittelpunkt stellt.