Das Fach Klassische Archäologie
Die Klassische Archäologie als Teilgebiet der Altertumswissenschaften beschäftigt sich mit den materiellen Hinterlassenschaften der klassischen, d.h. der griechischen und römischen Antike. Der zeitliche Rahmen des Faches reicht von der griechischen (minoisch-mykenische Archäologie) und italischen Vorgeschichte bis in die Spätantike (6./7. Jh. n. Chr.), den Kern der Beschäftigung bildet die Zeit vom 1. Jts. v. Chr. - 4. Jh. n. Chr. Der geographische Raum entspricht der Ausdehnung des Imperium Romanum, zuzüglich der im Rahmen der Eroberungen Alexanders des Großen mit der griechischen Kultur in Berührung gekommenen Gebiete Asiens, im wesentlichen jedoch der Mittelmeeranrainer.
Ziel des Faches ist es, die materiellen Hinterlassenschaften unter kulturhistorischer Fragestellung zu untersuchen. Voraussetzung dafür ist eine möglichst weitgehende Rekonstruktion sowie die zeitliche, geographische, ikonographische und/oder funktionale Kontextualisierung der nur fragmentarisch überlieferten Zeugnisse. Die Interpretation der so gewonnenen Ergebnisse in einem breiteren kulturgeschichtlichen Rahmen erfolgt in einem zweiten Schritt, der den Rückgriff auf Arbeiten der Nachbardisziplinen, insbesondere der Alten Geschichte und der Klassischen Philologien erfordert. Darüber hinaus sind die Verbindungen der Klassischen Archäologie zu anderen Wissenschaften vielfältig. Die archäologische Feldforschung, die einen Weg zur Untersuchung vergangener Kulturen darstellt, bindet zur Dokumentation und Interpretation der Funde und Befunde zusätzlich naturwissenschaftliche und technische Methoden ein. Die kulturhistorischen Fragestellungen des Faches stehen in ihren theoretischen und methodischen Aspekten in kritischem Austausch mit anderen Bild-, Kultur-, Geschichts- und Sozialwissenschaften.