Rund 5.600 sog. graphio inscripta wurden bei den Ausgrabungen Pompejis
dokumentiert, jedoch lange Zeit in der altertumswissenschaftlichen Forschung nur
selektiv behandelt und auf ihre reinen Inhalte reduziert. Eine Betrachtung auch der
Materialität dieser Inschriften eröffnet jedoch Perspektiven auch auf Sichtbarkeit,
Zugänglichkeit, auf potenzielle Schreiber und Adressaten – und auf die formale wie
inhaltliche Interaktionen der Graffiti mit anderen Graffiti ebenso wie mit den Wänden
(d.h. Fresken), in die sie eingeritzt wurden. Dabei lassen sich bisweilen Einflüsse und
Vorbilder aus anderen Medien der römischen Lebenswelt festmachen.
Vortrag von Dr. Polly Lohmann (Universität Heidelberg), Der „graffiti habit“ Schriftformen, Schreibmoden und Alltägliches aus Pompeji
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