Vortrag am 15. Mai von Dr. Raphael Schwitter (Eichstätt-Ingolstadt / Zürich)

Im letzten Gedicht von Properz’  4. Elegienbuch spricht Cornelia, Augustus’ Stieftochter, aus dem Grab und präsentiert sich als römische Matrone mit Beispielcharakter. Die Kontinuität republikanischer Werte ist ein Schlüsselthema des Gedichts: Als Spross einer altehrwürdigen Familie garantiert Cornelia den genealogisch verankerten Fortbestand des republikanischen mos maiorum in die Zeit des Prinzipats. Doch zeigen sich hinsichtlich der behaupteten Abstammungslinie Brüche, auf die der Dichter subtil hinweist, sodass nicht nur die Autorität der elegischen Sprecherfigur untergraben, sondern auch die Kontinuitätsidee der augusteischen Ideologie in Frage gestellt wird.


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