Bronzeguss-Workshop am HSI

Die Kursleiter Frank Trommer und Ernst Giese bei der ersten Vorführung der Bronzeschmelze unter ständiger Luftzufuhr.
Bau des eigenen Lehmofens.
Lehmofen mit Tiegel während der Befeuerung, vor der Bronzeschmelze.
Der Tiegel mit Bronzeschmelze wird gleich entnommen und die Gussform gefüllt.
Die flüssige Bronze wird in die Gussform (Sandstein) gefüllt.
Die in der Gussform (Sandstein) erstarrte Bronze kann bald entnommen und abschließend bearbeitet werden.

Dieser fand unter Leitung von Frank Trommer und Ernst Giese, beides erfahrene Archäotechniker/Experimentalarchäologen, auf einem Hof in Ivendorf bei Bad Doberan statt.

Grund und Anlass sind ein laufendes DFG-Projekt am Lehrstuhl zum Thema Bronzeverarbeitung und die kommende archäologische Ausgrabung eines Gießerplatzes in einer Bronzezeitsiedlung in Estland. Die Workshop-Teilnehmer setzten sich mit den vorbereitenden und technischen Prozessen des prähistorischen Bronzegusses auseinander: so mit der Herstellung von Steingussformen (Sand- und Speckstein, Kokillenguss), Wachs- und Lehmformen (Wachsausschmelzungsverfahren). Vermittelt wurden auch Aufbau und Funktionsprinzipien der Lehmöfen und zugehörigen Blasebälge (Thermoregulierung bis über 1200 °C). Im Anschluss wurden die fertigen Werkstücke nachbearbeitet, die Fehler und Risikoquellen im Gesamtprozess gemeinsam begutachtet und diskutiert. Im Ergebnis stehen für die Teilnehmer zwei lehrreiche Tage mit neuen Erfahrungen, Erkenntnissen und vielen weiterführenden Fragen bezüglich der komplexen Organisation und Logistik des prähistorischen Bronzegusses.
Wir danken den Leitern des Workshops für zwei erlebnisreiche Tage und der Fachschaft für die finanzielle Unterstützung!

Fotos: Sebastian Schille


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