Prof. Dr. Gunnar Seelentag

Lehrstuhl für Alte Geschichte (Prof. Seelentag nimmt im Wintersemester 2018/19 ein Forschungsfreisemester wahr.)

Raum: 207/208

Sprechzeit:
Montag, 22. Oktober um 17 Uhr
Mittwoch, 12. Dezember um 09.30 Uhr

Telefon: 0381 498-2784 

E-Mail:gunnar.seelentag
gunnar.seelentag@uni-rostock.de

Lebenslauf
  • 1991 Abitur am Evangelischen Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin

  • 1991–1998 Studium und Erstes Staatsexamen in den Fächern Geschichte, Latein und Englisch an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg

  • 1999–2001 Promotionsstipendium des DFG-Graduiertenkollegs Vormoderne Konzepte von Zeit und Vergangenheit an der Universität zu Köln

  • 2001–2003 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kölner Seminar für Alte Geschichte zum Entwurf modularisierter Studiengänge für die Altertumswissenschaften

  • 2002 Promotion durch die Philosophischen Fakultäten der Universität Freiburg

  • 2004–2011 Wissenschaftliche Assistenz an der Universität zu Köln

  • 2009/10 Forschungsjahr am Center for Hellenic Studies der Harvard University

  • 2011 Habilitation an der Universität zu Köln

  • 2011–2014 Vertretung von Lehrstühlen an der Humboldt-Universität Berlin, der Goethe-Universität Frankfurt und der Ruprecht Karls-Universität Heidelberg

  • 2012 Aufnahme eines Heisenbergstipendiums der Deutschen Forschungsgemeinschaft an der Goethe-Universität Frankfurt

  • seit 2014 Professor für Alte Geschichte an der Universität Rostock

Aufgaben in der akademischen Selbstverwaltung

  • 2014 – Mitglied des Habilitationsausschusses der Philosophischen Fakultät der Universität Rostock

  • 2014 – Mitglied des Institutsrates und stellvertretender Institutsdirektor des Heinrich Schliemann-Instituts der Universität Rostock

  • 2016 – Stellvertreter der ProfessorInnen im Rat der Philosophischen Fakultät der Universität Rostock

  • 2016 – Vorstandsmitglied des Departments Wissen, Kultur, Transformation der Interdisziplinären Fakultät der Universität Rostock
Publikationen

Monographien

  • Das archaische Kreta. Institutionalisierung im frühen Griechenland. (Klio-Beihefte 24) Berlin/New York 2015.

  • Taten und Tugenden Traians. Herrschaftsdarstellung im Principat. (Hermes-Einzelschriften 91) Stuttgart 2004. (ausgezeichnet mit dem Bruno-Snell-Preis der Mommsen-Gesellschaft

    • Rezensionen: Hengel, L. v.d. 2005, Bryn Mawr Classical Review 2005.07.02 / Clauss, M. 2005. Historische Zeitschrift 281.3, 726–7 / Sommer, M. 2006. Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 54.7, 709–10 / Panzram, S. 2007. Klio 89.1, 240–1 / Méthy, N. 2007. Latomus 66.2, 465–7 / Künzer, I. 2009. Journal für Kunstgeschichte 13, 20–7 / Pabst, A. 2014, Gnomon 86.7, 619–23

Herausgeberschaften

  • (Co-Hrsg. mit J. B. Meister) Konkurrenz und Institutionalisierung in der griechischen Archaik. Stuttgart (Steiner) voraussichtlich 2019.
  • (Co-Hrsg. mit W. Blösel/ W. Schmitz/ J. Timmer) Grenzen politischer Partizipation im klassischen Griechenland. Stuttgart 2014.

Aufsätze

  • Konfliktregulierung im archaischen Griechenland zwischen Prinzipien- und Regel-Orientierung, in Hölkeskamp, K.-J. et al. (Hg.) Die Grenzen des Prinzips. Die Infragestellung von Werten durch Regelverstöße in antiken Gesellschaften, voraussichtlich 2019.
  • Die Entstehung von Konfliktlösungsinstitutionen in Griechenland, in Mayenburg, D. v. et al. (Hg.) Geschichte der Konfliktlösung in Europa, Bd. 1: Griechisch-Römische Antike. Berlin (Springer) voraussichtlich 2018. (in Druckvorbereitung)
  • Recht ohne Gesetz. Konfliktregulierung im frühen Griechenland, in Jahn, K./ Löbel, Y. (Hg.) Festschrift für Martin Dreher. 2018. (in Druckvorbereitung)
  • Der Xenios Kosmos und die Freigelassenen von Latosion. Zu einer archaischen Inschrift aus dem kretischen Gortyn (IC 4.78), in Hermes 145, 2017, 275–87.
  • Putting the citizen in the citizen-state. Participating in the archaic Cretan polis, erscheint in Bernhardt, J./ Canevaro, M. (Hg.) From Homer to Solon. Continuity and Change in Archaic Greek Society. Boston/Leiden 2017. (im Druck)
  • Kriegsherr und Kulturbringer. Die Traianssäule als Zeugnis innovativer Herrschaftsdarstellung des Optimus Princeps, in Mitthof, F./ Schörner, G. (Hg.) Columna Traiani – Trajanssäule. Akten der Internationalen Tagung, Wien 5. 2013. Wien 2017, 145–62.
  • Antoninus Pius und die Herrschaftsdarstellung des 2. Jhs., in Michels, Chr./ Mittag, P.F. (Hg.) Jenseits des Narrativs. Antoninus Pius in den nicht-literarischen Quellen, Stuttgart 2017,19–30.
  • Die Dynamik von Herrschaftsdarstellung und Triumphideologie am Ende des 1. und Beginn des 2. Jh., in Goldbeck, F./ Wienand, J. (Hg.) Der Römische Triumph in Principat und Spätantike. Akten der Internationalen Tagung, Berlin 10. 2012. Leiden/Boston 2016, 177–214.
  • An Epic Perspective on Institutionalization in Archaic Crete, in Pilz, O./ Seelentag, G. (Hg.) Cultural Practices and Material Culture in Archaic and Classical Crete. Berlin/New York 2014, 121–40.
  • (zusammen mit O. Pilz) Introduction, in Pilz, O./ Seelentag, G. (Hg.) Cultural Practices and Material Culture in Archaic and Classical Crete, Berlin/New York 2014, 1–9.
  • 'Bürger' sein im Bürgerstaat. Soziopolitische Integration im klassischen Kreta, in Seelentag, G. et al. Grenzen politischer Partizipation im klassischen Griechenland, Stuttgart 2014, 13–46.
  • Biene oder Borstenschwein? Lebenswelt und Sinn des Weiberiambos (Semonides frg. 7D), Historische Anthropologie 22, 2014, 114–35.
  • Die Ungleichheit der Homoioi. Bedingungen politischer Partizipation im archaisch-klassischen Kreta, Historische Zeitschrift 297, 2013, 320–53.
  • Imperial Representation and Reciprocation. The Case of Trajan, The Classical Journal 107, 2011, 73–97.
  • Die Herrschaftszeit der Kaiser Trajan, Hadrian und Antoninus Pius. Deutungsmuster und Perspektiven, in: Winterling, A. (Hg.) Zwischen Strukturgeschichte und Biographie. Probleme und Perspektiven einer Römischen Kaisergeschichte der Zeit von Augustus bis Commodus [Schriften des Historischen Kollegs München] München, 2011, 295–315.
  • Kinder statt Legionen: Die Vorbereitung der Nachfolge Vespasians. Der Befund der Münzen und Bemerkungen zum methodischen Umgang mit den literarischen Quellen, in: Reitz, Chr./ Kramer, N. (Hg.) Tradition und Erneuerung. Mediale Strategien in der Zeit der Flavier. (Tagung der Mommsen–Gesellschaft, 11.2008, Rostock) 2010, 167–90.
  • Regeln für den Kosmos. Prominenzrollen und Institutionen im archaischen Kreta, Chiron 39, 2009, 63–97.
  • Ehret Eure Väter. Eine neue Restitutionsmünze Trajans, Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik 171, 2009, 265–73.
  • "dem Staate zum Nutzen, dem Herrscher zur Ehre" – Senatsgesandtschaften im Principat, Hermes 137, 2009, 202–19 und 356–76.
  • Der Abschluss der Ephebie im archaischen Kreta. Bemerkungen zu einer Inschrift aus Dreros, Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik 168, 2009, 149–60.
  • Spes Augusta. Titus und Domitian in der Herrschaftsdarstellung Vespasians, Latomus 69, 2009, 83–100.
  • Der Kaiser als Hafen. Die Ideologie italischer Infrastruktur, in Heinzelmann, M. et al. (Hg.) Das Marsfeld in Rom. Akten der Berner Tagung vom 23.–24. November 2007. Bern 2008, 103–18.
  • Der Kaiser als Fürsorger. Die italische Alimentarinstitution, Historia 57, 2008, 208–41.
  • Titus and the Supposed Title 'Designatus Imperator', Numismatic Chronicle 167, 2007, 143–6 .
  • Bilder und Betrachter. Eine neue Restitutionsmünze Traians, Klio 89, 2007.1, 161–83.
  • Bilder des Sieges. Die Traianssäule, in Hölkeskamp, K-J./ Stein-Hölkeskamp, E. (Hg.): Erinnerungsorte der Antike. Die römische Welt. München, 2006, 401–18.
Forschungsschwerpunkte
  • Frühe Römische Kaiserzeit

  • Archaisches Griechenland

  • Vorhellenistisches Kreta
  • Sozialgeschichte der griechisch-römischen Welt
Projekte
Monographie: Das Kartell der Agathoi

Monographie: Das Kartell der Agathoi. Die Institutionalisierung von Konkurrenz in der griechischen Archaik

In den kommenden Jahren werde ich meine Forschungen zur soziopolitischen Kultur des archaisch-klassischen Kreta in ein größeres Bild einordnen und der Frage nachgehen, wie sich seit etwa 700 v.Chr. institutionalisierte Organisationsformen in der Welt der griechischen Poleis verbreiteten. Konkret frage ich in meinem aktuellen monographischen Projekt Das Kartell der Agathoi. Die Institutionalisierung von Konkurrenz in der griechischen Archaik nach den Akteuren von Institutionalisierung in dieser Zeit, ihren jeweiligen Motivationen und Handlungsspielräumen. Zu diesem Zweck habe ich auf Grundlage der Soziologie Georg Simmels und Elementen der Spieltheorie ein Modell des ‘Kartells’ entwickelt, welches uns ein neues Verständnis soziopolitischer Prozesse aus (modell-)akteurzentrierter Perspektive in der Archaik erlaubt. Die Stärke dieses Modells – und die Besonderheit der Monographie – liegt unter anderem darin, die Manifestationen von Institutionalisierung in ganz verschiedenen gesellschaftlichen Feldern und unterschiedlichen Mediengattungen gemeinsam in den Blick zu nehmen. Am Ende soll eine innovative Studie stehen, die neben den literarischen Zeugnissen unterschiedlicher Gattungen genauso epigraphische wie archäologische Zeugnisse auswertet, welche also etwa homerische Epen und Stasis-Lieder eines Alkaios, Gefäßmalerei und monumentale Ausgestaltung von Heiligtümern sowie Gesetzesinschriften, Grabepigramme und frühe Münzprägung in ein gemeinsames Modell und Narrativ integrieren wird. Flankiert werden diese Forschungen seit 2014 von dem von mir und Jan B. Meister (Berlin) geleiteten DFG-Netzwerk Konkurrenz und Institutionalisierung in der griechischen Archaik.

Konkurrenz und Institutionalisierung in der griechischen Archaik

Nähere Informationen zum DFG Netzwerk Konkurrenz und Institutionalisierung in der griechischen Archaik (2014–2017) gemeinsam mit Jan B. Meister (Humboldt-Universität zu Berlin) finden Sie hier.

European Network for the Study of Archaic Greece

Nähere Informationen zum European Network for the Study of Archaic Greece gemeinsam mit Jan B. Meister (Humboldt-Universität zu Berlin) finden Sie hier.