Die Oktober-Exkursion

Die alljährliche Oktober-Exkursion ist ein Angebot zum Kennenlernen außerschulischer Lernorte und zur Vertiefung der Studieninhalte: Bis zu 15 Studierende und einige Lehrkräfte der Latinistik und Gräzistik besuchen gemeinsam altertumswissenschaftliche Ausstellungen. Hierzu sind insbesondere alle Erstsemester herzlich eingeladen, denn die Exkursionen sind nicht nur lehrreich, sondern dienen auch dem besseren gegenseitigen Kennenlernen.

Oktoberexkursion 2024

Berlin: Göttinnen, Gattinnen und reichlich Gips!

2024 fand die Oktoberexkursion am 2. November statt: Eine krankheitsbedingt etwas dezimierte, aber umso entschlossenere Gruppe von 9 Studierenden und 3 Lehrkräften fuhr unter Leitung von Prof. Dr. Nicola Hömke ein weiteres Mal nach Berlin.

Ziel des Vormittags war diesmal die Sonderausstellung „Göttinnen und Gattinnen – Frauen im antiken Mythos im Alten Museum (Antikensammlung). Jede:r Teilnehmer:in war mit einem Referat zu einer antiken Frauenfigur an der Konzeption des gemeinsamen, z.T. sehr phantasievoll gestalteten Readers beteiligt und führte vor Ort die Gruppe in die Besonderheiten des ausgestellten Objekts ein.

Nach dem inzwischen schon traditionellen Besuch im italienischen Restaurant „Da Vinci“ folgte der Ortswechsel hinüber nach Charlottenburg in die äußerst sehenswerte „Gipsabgusssammlung Antiker Plastik“ der Freien Universität Berlin. Die Führung durch Prof. Dr. Lorenz Winkler-Horaċek (einen ehemaligen Rostocker) erwies sich mit ihrer anschaulichen Einführung in die Technik des Gipsabgusses und die Geschichte der Berliner Sammlung sowie ihrer Auswahl eindrucksvoller Highlights als Volltreffer und regte zu zahlreichen Nachfragen und Diskussionen an.

Hinterher blieb gerade noch Zeit für einen Gang ins Buchparadies „Dussmann“ in der Friedrichstraße, bevor die Gruppe abends den Zug zurück nach Rostock nahm. Der Fakultät sei ein weiteres Mal für die finanzielle Unterstützung der Exkursion gedankt.

Oktoberexkursion 2023

Im Oktober 2023 fuhren 15 Studierende und drei Lehrkräfte unter Leitung von Prof. Dr. Nicola Hömke auf Exkursion nach Frankfurt a.M. und Umgebung und damit eine Region, die seinerzeit zum Imperium Romanum gehörte.

Erste Station war das als Saalburg bekannte römische Kastell an der Reichsgrenzbefestigung, dem Limes. Seit 1897 wurde es in Teilen wieder aufgebaut und gibt somit einen Eindruck von der Größe und Bedeutung eines solchen Lagers. Eine kundige Führung durch die wichtigsten Bauten und das Museum mit zahlreichen Grabungsfunden und Rekonstruktionen veranschaulichte Lebenswelt und Kampftechniken der zeitweise bis zu 500 dort stationierten Soldaten.

Besonderen Anklang fand eine Präsentation zur römischen Kleidung, bei der mehrere Studierende selbst Zivilkleidung oder eine Kampfmontur anlegen konnten.

Ein weiteres Highlight des Saalburg-Besuches war das römische Mittagessen im Museumsrestaurant, das dankenswerterweise vom Verein „Rostocker Freunde der Altertumswissenschaften“ finanziert wurde. Ein anschließender Spaziergang führte zu den nahegelegenen Resten der Limes-Wallanlage.

Der Folgetag war der Ausstellung „Maschinenraum der Götter über antike Naturkunde und Technik gewidmet. Die Ausstellung im Liebieghaus zeigte an Originalfunden und Rekonstruktionen, welche technischen Innovationen und Visionen die Antike entwickelte. Dazu zählt beispielsweise Kaiser Neros Cenatio Rotunda – ein Gebäude für repräsentative Dinners, dessen Hauptraum sich mit Hilfe von Wasserkraft beständig um sich selbst drehen konnte. Dies wurde in der Ausstellung durch Modelle, Konstruktionszeichnungen und Ausgrabungsfotos veranschaulicht. Alle Studierenden hatten sich im Vorfeld über je eins der Ausstellungsstücke informiert, dazu einen Beitrag zum gemeinsamen Exkursionsreader verfasst und führten dann ihre Kommiliton:innen kundig vor Ort.

Mit dem Zug ging es anschließend zurück nach Rostock.

Oktoberexkursion 2022

Berlin: Heinrich Schliemanns Leben und Werk und das antike Pergamon

Am 29.10.2022 war das Exkursionsziel von elf Studierenden der Latinistik und Gräzistik und drei Dozierenden die Museumsinsel in Berlin. Der Vormittag stand ganz im Zeichen des 200. Geburtstags des Namensgebers des Rostocker Instituts, Heinrich Schliemann: In der James-Simon-Galerie und im Neuen Museum erhielten die Teilnehmenden eine kundige Führung durch die Sonderausstellung „Schliemanns Welten über die Lebensstationen und die bleibende Bedeutung dieses Pioniers der Altertumsforschung.

Nach einem stärkenden Mittagessen (freundlicherweise vom Verein der Rostocker Freunde der Altertumswissenschaften finanziert), folgte ein Besuch im Pergamon-Panorama – einer Rekonstruktion der antiken kleinasiatischen Metropole Pergamon in Form eines 360°-Panoramas mit begleitender Präsentation ausgewählter Grabungsfunde aus Pergamon in einem mehrstöckigen Rundbau.

Das Panorama ist ein fotorealistisches Werk des Berliner Künstlers und Architekten Yadegar Asisi. In sein Werk hat er Anspielungen auf zahlreiche antike Skulpturen wie die „trunkene Alte“ oder den „schlafende Satyr“ eingearbeitet; diese zu finden, war Teil der Aufgabenstellung für die Studierenden.

Oktoberexkursion 2021

Erstmals organisierte der Lehrstuhl Latinistik im Oktober 2021 – während der Corona-Pandemie – eine Exkursion für Studierende der Altertumswissenschaften zu Ausstellungen zur Antike – konkret zu einer Sonderausstellung zur Musik im Altertum und zum Pergamon-Panorama, beides in Berlin.

Musik, so verdeutlichte die Sonderausstellung „Klangbilder – Musik im antiken Griechenland der Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin anhand von Ausgrabungsstücken und Rekonstruktionen, spielte im antiken Griechenland in allen Lebensbereichen eine wichtige Rolle. Medienstationen boten zudem Hörbeispiele und zeigten in Videos, wie die antiken Instrumente gespielt wurden. Griechische und römische Texte zur Musik bot zudem ein Reader, der eigens für die Exkursion zusammengestellt worden war.

Nach einem Mittagessen besuchten die Exkursionsteilnehmenden dann das Pergamon-Panorama“ – einer Rekonstruktion der gleichnamigen antiken Metropole in Kleinasien in Form eines fotorealistischen 360°-Panoramas mit begleitender Präsentation ausgewählter Grabungsfunde aus der Stadt in einem mehrstöckigen Rundbau. Das Panorama wurde erarbeitet von dem Berliner Künstler und Architekten Yadegar Asisi. Es macht anschaulich, wie Pergamon seinen Anspruch als politisches und kulturelle Zentrum unter anderem durch aufwendigen Opferkult und durch Theaterveranstaltungen ausdrückte.